Erweiterung für Autojar

vorhergehende Artikel in: Java
07.12.2013

Autojar ist ein hervorragendes Werkzeug zum schnellen Erstellen von Jar-Dateien. Es findet von einer angegebenen Klasse selbsständig alle Klassen, die zur Abarbeitung benötigt werden. Allerdings lässt es auch Raum für Erweiterungen...

Ich habe Autojar benutzt, um eine kleine FFMpeg-Gui in ein Jar zu packen. Alles hat wunderbar funktioniert - aber die Ressourcen...

Autojar hat bereits pfiffige Kniffe eingebaut, um auch die Ressourcen, die über den Klassenpfad geladen werden, zu identifizieren und in das resultierende Jar zu integrieren.

Leider müssen diese Kniffe scheitern, wenn man - wie ich - Ressourcen über eine Zwischenschicht aus dem Klassenpfad lädt:

Ich lade Icons über einen eigenen Mechanismus, der nicht gefundene Icons durch einen Fallback ersetzt - damit bricht die Anwendung in einem solchen Fall nicht ab - und der es ermöglicht, eigene Icon-Sets zu erstellen (wird eine Properties-Datei eines bestimmten Namens gefunden, werden die dort als Schlüssel genannten Icon-Namen durch ihre entsprechenden Werte ersetzt). AutoJar ist damit nicht länger in der Lage, diese Ressourcen selbstständig zu erkennen und in das Jar einzubinden.

Die Lösung über eine Erweiterung von AutoJar könnte wie folgt aussehen:

  1. Schaffung eines Interface HandleSource (oder so ähnlich)
  2. Angabe einer Klasse, die dieses Interface implementiert, auf der Kommandozeile von AutoJar
  3. Start des Analyseprozesses von AutoJar
  4. Falls die Klasse zu Jar hinzugefügt wird - suche des Quelltextes für diese Klasse
  5. Aufruf der Implementierung von HandleSource mit dem Quelltext
  6. Implementierung liefert Dateien, die ebenfalls noch zum Jar hinzugefügt werden müssen.

Weiterhin würde es meiner Arbeitsweise entgegenkommen, wenn Autojar als ANT-Task verwendbar wäre... Vielleicht kann man ja bei genügender Freizeit mal so was bauen - wir werden sehen.

Für mein eingangs genanntes Vorhaben habe ich mir durch ein kleines Programm geholfen, das die Ausgaben von Autojar nutzt: Das Werkzeug schreibt nämlich die Namen aller Dateien auf der Standardausgabe raus, die es zur resultierenden Jar-Datei hinzugefügt hat. Mein Programm nimmt nun diese Ausgabe, sucht die betreffenden Quelltexte und durchforstet sie nach Aufrufen von ResourceLoader.getImgResource. Die gefundenen Strings werden als Dateinamen von Ressourcen interpretiert. Existieren diese Dateien, werden sie ebenfalls zur resultierenden Jar-Datei hinzugefügt.

Damit habe ich es tatsächlich geschafft, die ffmpeg-GUI per Knopfdruck und ohne mir Gedanken über alle beteiligten und benötigten Klassen und Ressourcen machen zu müssen, in ein ausführbares Jar zu verwandeln.

Alle Artikel rss Wochenübersicht Monatsübersicht Codeberg Repositories Mastodon Über mich home xmpp


Vor 5 Jahren hier im Blog

  • Generator-Framework in JMeter integriert

    27.09.2020

    Nachdem ich neulich zwei neue Container für Software-Tests zu meinem Docker-Zoo hinzugefügt habe ist es nun an der Zeit, ein weiteres Hilfsmittel für Software-Tests mit JMeter vorzustellen

    Weiterlesen

Neueste Artikel

  • Generated Key Management in der sQLshell

    Ich habe an einem neuen Feature der sQLshell gearbeitet, das die manuelle Dateiengabe extrem vereinfacht.

    Weiterlesen
  • LinkCollections 2025 X

    Nach der letzten losen Zusammenstellung (für mich) interessanter Links aus den Tiefen des Internet von 2025 folgt hier gleich die nächste:

    Weiterlesen
  • GUI zur Logback Konfiguration

    Ich habe mich immer wieder darüber geärgert, wenn ich gerade mitten im Entwickeln neuer Features bin und irgendetwas nicht klappt. Dann wollte ich versuchen, herauszufinden, was der Grund dafür sein könnte und natürlich ist das Logging für die eine interessante Klasse gerade deaktiviert. Also: Konfigurationsdatei fürs Logging editieren, speichern, Anwendung neu starten... Damit sollte endlich Schluss ein!

    Weiterlesen

Manche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.

Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muss damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...

PS: Meine öffentlichen Codeberg-Repositories findet man hier.