Fehler finden durch künstlich verlangsamtes Netzwerk

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23.11.2014

Ich suchte nach einer simplen Möglichkeit, ein langsames Netzwerk zu simulieren, damit ich damit die Auswirkungen auf die sQLshell studieren konnte.

Da ich nicht auf gutem Fuß mit iptables, Routing und Konsorten stehe und außerdem wegen eines simplen Tests nicht so tief in das Systm eingreifen wollte, sah ich mich nach einer anderen Lösung um.

Der Grundgedanke war aber immer klar: ich wollte die Parameter meines Netzes über netem steuern können. Im Falle, daß sich die Datenbank auf einem anderen Rechner befunden hätte, hätte ich die Lösung gewählt, die ich auch schon von Berufs wegen einsetzte: einen Rechner nehmen, mit drei Netzwerkkarten ausstatten und ihn als virtuelles Netzwerkkabel mit steuerbarer Charakteristik zwischen Client und Server hängen.

In meinem konkreten Fall liegen aber Client und Server auf ein und demselben Rechner. Da kam mir die Idee: Ich baute eine kleine Virtuelle Maschine mit Linux als Betriebssystem. Diese VM bekam genau eine Netzwerkschnittstelle. Nun richtete ich einen SSH-Tunnel durch diese VM ein, an dessen einem Ende der Client und an dessen anderem Ende der Server saß.

Nun konnte ich beliebige Netzcharakteristika simulieren, indem ich auf der VM netem entsprechend für die Schnittstelle konfigurierte.

Die Einrichtung des Tunnels verlief folgendermaßen:

ssh -nNT -R PORTA:lokaler.Rechner:PORTB user@vm
Dabei ist PORTA frei wählbar, PORTB muß dem Port des Servers entsprechen. Dann kann mittels netem das netz zum Beispiel wie folgt "entschleunigt" werden:
sudo tc qdisc add dev eth0 root netem delay 2000ms 

Aktualisierung vom 23. November 2014

Darauf aufbauend habe ich ein Skript erstellt, das für eine spezifische Schnittstelle und einen spezifischen Port die Datenübertragungsrate und/oder das Delay für die Pakete anpassen kann.
Lizenz
slowDownNetwork

Artikel, die hierher verlinken

Netem zur WAN-Simulation

18.07.2015

Bereits in meinem vorherigen Angestelltenverhältnis habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, das Netzwerk künstlich zu verschlechtern, um reale Verhältnisse in einem WAN nachzubilden und die Robustheit unserer Netzwerkkomponenten zu validieren. Jetzt baue ich ein virtuelles Netzwerklabor auf und habe die damals verwendete Lösung dazu wieder hervorgeholt und abgestaubt.

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Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muss damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...

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