Manche Java-Programmierer ärgerten sich - zumindest bis Java 7 - immer wieder über die Tatsache, dass Fundamentaldatentypen oder Simple Types nicht nativ in Collections unterstützt werden. Mit der Addition von Auto-(Un)Boxing wurde das zwar etwas einfacher, gleichzeitig wurden aber neue Stolpersteine eingeführt. Ich sehe dieses als gute Gelegenheit, an die Auswirkungen von Machine-Epsilons erinnert zu werden...
Man mag manchmal dazu versucht sein, Doubles oder Floats als Schlüssel in Maps einzusetzen oder Sets dazu zu missbrauchen, zu checken, ob ein bestimmter Gleitkommawert bereits aufgetreten ist.
Das ist aus dem Blickwinkel der begrenzten numerischen Trennschärfe der gängigen Gleitkommatypen auf digitaler Hardware keine gute Idee: Berechnet man das Machine Epsilon in Java und versucht dann, eine 1 und eine 1 addiert um die Hälfte des Machine Epsilon voneinander zu unterscheiden, schlägt das fehl:
double machEps = 1.0;
do
{
machEps /= 2.0;
}
while ((double) (1.0 + (machEps / 2.0)) != 1.0);
System.out.println("machine Epsilon= "+machEps);
machEps /= 2.0;
Double a = new Double(1);
Double b = new Double(a.doubleValue() + machEps);
java.util.Set doubles = new java.util.HashSet();
doubles.add(a);
System.out.println(doubles.contains(b));
Es sei darauf verwiesen, dass auch die Klasse BigDecimal dieses Problem nicht löst. Versucht man ein
Machine Epsilon
dafür zu errechnen, stellt man fest, dass die Berechnung
java.math.BigDecimal machEpsBD = new java.math.BigDecimal(1.0);
java.math.BigDecimal sum=null;
int loop=0;
do
{
machEpsBD = machEpsBD.divide(java.math.BigDecimal.ONE.add(java.math.BigDecimal.ONE));
// if(loop%1000==0)
// System.out.println(loop+" "+machEpsBD.scale());
// ++loop;
sum=java.math.BigDecimal.ONE.add(machEpsBD.divide(java.math.BigDecimal.ONE.add(java.math.BigDecimal.ONE)));
}
while (sum.equals(java.math.BigDecimal.ONE)==false);
System.out.println("machine Epsilon (BigDecimal)= "+machEpsBD);
sehr viel länger dauert und könnte versucht sein, zu jubeln, dass es hier kein
Machine Epsilon
gibt - und
damit kein Trennschärfeproblem. Liest man sich jedoch die Dokumentation der Klasse durch, stellt man fest,
dass das
Machine-Epsilon
bei der Verwendung von BigDecimal lediglich sehr viel kleiner ist - es verschwindet durch deren
Einsatz nicht:
Immutable, arbitrary-precision signed decimal numbers. A BigDecimal consists of an arbitrary precision integer unscaled value and a 32-bit integer scale. If zero or positive, the scale is the number of digits to the right of the decimal point.
Das bedeutet, wenn der Wert für scale bei dem durch die festgelegten 32 Bit angekommen ist, tritt das Problem wieder auf! Die Tatsache, dass der Wert bei der Suche nach dem Machine Epsilon stetig steigt, kann man erkennen, wenn man die auskommentierten Zeilen im obigen Quelltextschnipsel aktiviert.
Man sieht daran auch wunderschön, wie sich die Komplexität der Berechnungen mit BigDecimals unter Java mit steigender Anzahl Nachkommastellen erhöht.
11.11.2018
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Ich habe neulich beschrieben, dass ich aktuell mehr und mehr bemerke, dass Dinge, für die ich in meinem NeoVim-Setup Plugins benutzt habe sehr gut auch mit Bordmitteln funktionieren.
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WeiterlesenIch diskutiere immer wieder gern über das was heute Machine Intelligence oder Artificial Intelligence ( oder wie die ganzen anderen hohlen Phrasen heißen, die dafür heutzutage als Buzzwords missbraucht werden). Das geschieht online, in meinem $dayjob oder auch privat. Meine Meinung steht fest: das ist alles Quatsch und steht in keiner Relation zum Nutzen
WeiterlesenManche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.
Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muss damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.
Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...
PS: Meine öffentlichen Codeberg-Repositories findet man hier.