Koans

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03.07.2016

Einige Gedanken über eines meiner liebsten Zitate und eins der Konzepte des Buddhismus

Eines meiner liebsten Zitate, das hin und wieder Buddha zugeordnet wird - von manchen wird allerdings vehement bestritten, dass er es wirklich war, der diese Formulierung zum erstenmal gebraucht hat:

Do not believe in anything simply because you have heard it. Do not believe in anything simply because it is spoken and rumored by many. Do not believe in anything simply because it is found written in your religious books. Do not believe in anything merely on the authority of your teachers and elders. Do not believe in traditions because they have been handed down for many generations. But after observation and analysis, when you find that anything agrees with reason and is conducive to the good and benefit of one and all, then accept it and live up to it.

Ein sehr interessantes Konzept des Buddhismus sind ja Koans. In der Wikipedia werden sie als Anekdoten oder Sentenzen beschrieben, die Bezug zu einem Zen-Meister und/oder Zen-Schüler haben. Dies trifft auf den oben zitierten Ausspruch nur dann zu, wenn man denkt, dass die Aussage von einem Meister an einen Schüler gerichtet ist. Aber das andere Merkmal des Koans - das ich hier laienhaft mit meinen eigenen Worten widergebe - ist ja die Paradoxie der darin gemachten Aussage.

Dies trifft auch hier zu: Eigentlich könnte der hypothetische Schüler nach dem ersten Satz aufhören - wenn er die Aussage ernst nimmt, darf er sich die gemachten Vorschriften nicht zu eigen machen. Macht er sie sich nicht zu eigen, sollte er auf seinen Lehrer hören, der ihm aber sagt, dass er nicht auf ihn hören soll.

Meiner Ansicht nach ein hervorragendes Beispiel für einen - vielleicht nicht klassischen - Koan, den man als Meditationshilfsmittel benutzen kann, wenn man sich für Zen interessiert.

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