Ein nettes kleines Problem präsentierte sich mir neulich, als ich von Arbeits wegen wieder einmal mit Maven zu tun hatte. Ein Fehlerreport war eingegangen, der sagte, daß der Test XY nur beim ersten Mal funktioniert.
Die Fehlerbeschreibung - wie immer bei richtig guten Bugs - hatte nichts mit der eigentlichen Ursache und auch nichts mit dem eigentlichen Fehler zu tun. Der Test war mittels JMeter automatisiert. Nach einigem Stochern im Nebel wurde der Test mittels Eclipse debuggt und Schritt für Schritt die Abarbeitung des fraglichen Codes in der von unserem Team entwickelten Library nachvollzogen.
Es stellte sich heraus, daß der Test sich an einem simplen System.out.println festhakte - der Prozeß stand und musste gekillt werden. Zunächst wurde geprüft, ob das Erzeugen des auszugebenden Strings oder der Inhalt desselben etwa ein Problem darstellte. Beides war nicht der Fall. Es lag an der Länge des Strings: etwas über 4000 Zeichen war die Marke, die nicht überschritten werden durfte.
Irgendwann kam ich dann darauf: JMeter wurde über ein Maven-Plugin mittels
mvn jmeter:guigestartet. Diese Startvariente baut eine Befehlszeile zusammen und startet JMeter dann als eigenen Prozeß mittels ProcessBuilder. Die Ausgaben, die ein System.out.println erzeugt, landen in der Standardausgabe. Das Plugin erzeugte den Prozeß aber nur, ohne sich um die Streams des Prozesses zu kümmern. Ein kurzes Stöbern im Quelltext des OpenJDK förderte die Ursache zutage: unter Windows werden für den Prozeß named Pipes erzeugt, die eine festgelegte Größe haben (eben diese 4000 und ein paar Bytes). Wenn die Inhalte der Pipe nicht ausgelesen werden, wird ein schreibender Prozeß blockiert, sobald die Pipe voll ist. Und genau das war passiert.
Unter Java bis Version 6 muß man also einen Thread an die Streams hängen, der sie kontinuierlich leert. Unter Java 7 existiert glücklicherweise eine Möglichkeit, den ProcessBuilder anzuweisen, daß er die Streams auf die des Elternprozesses legen soll.
Also rasch noch ein Bug-Report an die Entwickler des betroffenen Maven-Plugins mit Vorschlag zur Lösung des Problems und ich konnte mit der beruhigenden Gewißheit einschlafen, wieder etwas gelernt zu haben...
Derangement - theoretische Betrachtungen
23.12.2020
Ich habe bereits über meine Implementierung eines Derangement berichtet - hier noch einige theoretische Nachbetrachtungen...
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Asymmetrische KryptographieIch habe mich mit der Idee schon länger getragen: Nochmal einen Rundumschlag zu asymmetrischer Kryptographie zu machen. Dabei werde ich mich auf Demonstrationen der einzelnen Konzepte und Operationen mit Beispielcode konzentrieren und zu jedem der vorgestellten Konzepte mehr oder weniger ausführlich bezüglich der Einsatzszenarien und Vor- und Nachteile Stellung beziehen
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WeiterlesenManche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.
Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muss damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.
Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...
PS: Meine öffentlichen Codeberg-Repositories findet man hier.