Auditing User Interactions mit Linux

vorhergehende Artikel in: Linux Security
26.12.2015

Wie in einem der vorhergehenden Artikel beschrieben, beschäftige ich mich mit Gedankenexperimenten zum Thema Certificate Authority. Hier nun ein weiterer Aspekt dazu...

Ich wollte eigentlich vorschlagen, den Nutzer, der mit der CA arbeitet, zu auditieren - lies: ich wollte alle seine Interaktionen mit dem System in einem Logfile speichern.

Dazu fand ich verschiedene Lösungen für Linux, darunter Snoopy und rootsh. Von beiden gefiel mir rootsh eigentlich besser, da ich hier in der Lage bin, dies als Login-Shell für einzelne Nutzer zu definieren. Bei Snoopy dagegen habe ich nur die Chance, zwischen "loggt nur root" und "loggt alle Nutzer" zu wählen.

Nachdem ich nun rootsh ausprobieren wollte, musste ich feststellen, dass es dafür kein Debian-Paket gibt und man es daher aus den Quellen installieren muss. Das wäre eigentlich weiter kein großes Problem - aber die Letzte Änderung an dem Paket liegt schon Jahre zurück. Daher sollte man ja generell vorsichtig sein - wenn OpenSource-Software nicht mehr gewartet wird, kann es sein, dass Fehler drin sind... Im Produktivsystem plädiere ich daher wahrscheinlich doch für Snoopy...

Nach dem Auspacken des Quellcode-Archivs

sudo -i
./configure --disable-logfiles --disable-linenumbering
make 
make install

Anschließend habe ich noch /etc/shells erweitert.

Danach kann man rootsh bereits als Login-Shell einrichten. Tut man das zu diesem Zeitpunkt, werden alle Interaktionen jedes Users, der rootsh als Login-Shell eingerichtet hat, ins syslog geschrieben. Um das abzustellen, habe ich folgende Zeile in (Ubuntu!) /etc/rsyslog.d/50-default.conf hinzugefügt:

local5.*			/var/log/local5

Damit werden alle Meldungen von rootsh zusätzlich in /var/log/local5 gespeichert. Damit benötigen wir sie im syslog nicht mehr - daher wurde wieder in /etc/rsyslog.d/50-default.conf folgende Zeile

*.*;auth,authpriv.none		-/var/log/syslog

in

*.*;auth,authpriv.none,local5.none		-/var/log/syslog

geändert. Natürlich muss man beim Einsatz von rootsh dafür sorgen, dass Nutzer ihre eigene Login-Shell nicht ändern dürfen.

Als Ausblick sei hier noch angemerkt, dass das Material aus diesem Audit nur dann Sinn macht, wenn das Log auf einem entsprechenden Syslog-Server ausgelagert wird...

Alle Artikel rss Wochenübersicht Monatsübersicht Codeberg Repositories Mastodon Über mich home xmpp


Neueste Artikel

  • Compartmentalization and Privilege Drop

    Eine Präsentation zum besseren Verständnis einiger Konzepte sicherer Softwareentwicklung

    Weiterlesen
  • OpenSSH PKI

    Ich habe ja bereits eine kleine Präsentation zum Thema PKI und OpenSSH verfasst - hier folgt nun - mit einigen Links zu externen Ressourcen zu diesem Thema angereichert - eine strukturierte Zusammenfassung diverser Use Cases und deren Lösung mit einer OpenSSH PKI

    Weiterlesen
  • Der Gumowski-Mira Attractor

    Und wieder habe ich mich mit einem System beschäftigt, das sich in die Themen Chaos und Fraktale oder Strange Attractors einordnen lässt.

    Weiterlesen

Manche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.

Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muss damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...

PS: Meine öffentlichen Codeberg-Repositories findet man hier.