Ich habe bereits vor einiger Zeit darüber berichtet, wie man seinen eigenen ADS-B-Receiver bauen kann. Nachdem ich mein Projekt mit meinem Raspberry Pi abgeschlossen hatte, wollte ich ihn auch als Plattform für einen ADS-B-Receiver benutzen...
Grundlage war die bereits beim Projekt WLAN Access Point festgelegte Einschränkung, dass das System in einem Container laufen sollte - dazu musste das System auf dem Host davon überzeugt werden, das Gerät an den Container durchzureichen. Ich schaffte das mittels folgender Zeilen in der Konfigurationsdatei des Containers:
# RTL-SDR device
lxc.cgroup.devices.allow = c 189:* rwm
lxc.mount.entry = /dev/bus/usb/001 dev/bus/usb/001 none bind,optional,create=dir
lxc.mount.entry = /dev/rtl_sdr dev/rtl_sdr none bind,optional,create=file
Dabei ist speziell die Major/minor number gegebenenfalls anzupassen und auch der Name des USB-Buses - das folgende Kommando kann dabei helfen:
#auf dem Host!
ls -lisah /sys/dev/*|grep usb
Das vollständige Skript zur Einrichtung des Systems ist in folgendem Gist zu finden.
Wichtig hierbei war, dass ich auf dem Host-System die Benutzung des Sticks als DVB-Receiver verbieten musste (Linux und speziell Ubuntu machens dem Nutzer leicht - ich bin aber einer der wenigen, der den Haupteinsatzzweck des Sticks nicht benötigt - daher...)
#auf dem Host!
sudo printf 'blacklist dvb_usb_rtl28xxu\nblacklist \
rtl2832\nblacklist rtl2830' > /etc/modprobe.d/nortl.conf
Das Skript installiert einige Dinge, die für die reine Funktionalität als ADS-B-Receiver nicht unbedingt benötigt werden: wget und mono-complete werden für die Installation des Virtual Radar Servers benötigt. Der wird - wie gesagt - nicht unbedingt benötigt; Allerdings hatte ich nach Installation und Start von dump1090 den Eindruck, dass das Projekt kaputt wäre, da das Web-Frontend nicht funktionierte - irgendwas mit "Google Maps API nicht korrekt eingebunden". Als ich den Virtual Radar Server startete, kam dort im Web-Frontend allerdings dieselbe Fehlermeldung - Tatsächlich hat Google wohl irgendwann die Nutzungsbedingungen geändert - jetzt benötigt man eine Registrierung und einen Key. Das gilt jedoch nicht, wenn man das Web-Frontend auf localhost aufruft. Daher ist der Status im Moment bei mir so, dass ich dump1090 und den Virtual Radar Server installiert habe und beim Zugriff auf eines der beiden Web-Frontends halt eine Portweiterleitung über SSL einrichte...
Noch zwei Anmerkungen zum Virtual Radar Server: Unter Ubuntu/Mono4 lässt er sich nicht sofort starten - der Fehler kann behoben werden, wenn man den Inhalt dieses Gists ins Installationsverzeichnis unter dem Namen VirtualRadar.exe.config speichert.
Den Port, auf dem der Server sein Web-Frontend anbietet, kann man durch Speichern des Inhaltes dieses Gists im Homeverzeichnis unter ~/.local/share/VirtualRadar/InstallerConfiguration.xml (und entsprechende Anpassungen) ändern.
Wichtige Anmerkungen um jetzt richtig in die BigDataAnalyse der diversen Folterflüge der CIA einsteigen zu können: dump1090 leitet die empfangenen Transponder-Messages in einem Textformat auf Port 30003 (default) aus - man muss sich schon selber darum kümmern, diese Daten weiter aufzubereiten. Das kann man direkt auf dem Raspi zum Beispiel tun, indem man sie einfach als Rohdaten speichert. Dazu kann man sich beispielsweise einem der Beispielprogramme für py1090 bedienen (Achtung: setzt Python 3 voraus!).
Ich habe das Projekt geforkt, da ich einige Erweiterungen an FlightCollectionEntry vornehmen wollte und eines der Beispiele so nicht funktioniert hat...
Natürlich sind auch noch andere Wege denkbar: Der Virtual Radar Server beispielsweise bietet die Angaben zu allen aktuell sichtbaren Flugbewegungen als json über das Web-Frontend an.
Hier nun noch einige Links, die mir bei der Inbetriebnahme geholfen haben:
LXC container and attach USB devices
ADS-B using dump1090 for the Raspberry Pi
Dump1090 Google Maps Not Displaying Publicly
How To Install Python 3 and Set Up a Local Programming Environment on Ubuntu 16.04
This is a Python 3 module that allows handling of ADS-B messages in a pythonic way.
This module provides a pythonic way to process ADS-B messages - API
Using LXC containers to (partially) replace Virtual Machines
16.10.2018
Ich habe herausfinden wollen, ob es mir mit ein paar zu Hause herumliegenden Teilen möglich wäre, eine Satellitenuhr zu bauen, die ich dann im Heimnetz als NTP-Server einsetzen könnte.
19.08.2018
Vorbereitung zum Einstieg in ernsthafte und langfristige Beobachtung von Luftverkehrsmitteln hat begonnen
07.07.2018
Weitere Gedanken zu ADS-B Daten und deren Nutzung
17.03.2018
Nachdem ich vor einiger Zeit zwei Appender für Log4J 1.x vorgestellt habe, habe ich - motiviert durch meine Experimente mit Raspi und ADS-B - einen weiteren verfasst - diesmal zum Schreiben der Daten in eine Zeitreihendatenbank.
Multi-User-WebDAV, Docker, GitHub
17.11.2019
Nachdem ich mich in letzter Zeit verstärkt mit Docker und dem zugehörigen Ökosystem beschäftige, habe ich begonnen, verschiedenste Dienste in Containern zu testen um zu sehen, ob in manchen Fällen LXC oder KVM nicht doch die bessere Wahl wäre...
Weiterlesen...Android Basteln C und C++ Chaos Datenbanken Docker dWb+ ESP Wifi Garten Geo Go GUI Gui Hardware Java Jupyter Komponenten Links Linux Markdown Markup Music Numerik OpenSource PKI-X.509-CA Python QBrowser Rants Raspi Revisited Security Software-Test sQLshell TeleGrafana Verschiedenes Video Virtualisierung Windows Upcoming...
In eigener Sache...
Weiterlesen...Ich habe eine neue Java Swing Komponente erstellt: Es handelt sich um einen Wrapper für von JToolBar abgeleitete Klassen, die die Werkzeugleiste minimieren und sie nur dann einblenden, wenn der Mauszeiger über ihnen schwebt.
Weiterlesen...Ich habe bereits in einem früheren Artikel über meine ersten Erfolge berichtet, der sQLshell auf Basis des bestehenden Codes aus dem Projekt EBMap4D eine bessere Integration für Geo-Daten zu spendieren und entsprechende Abfragen, bzw. deren Ergebnisse auf einer Kartenansicht zu visualisieren.
Weiterlesen...Manche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.
Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muss damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.
Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...
PS: Meine öffentlichen Codeberg-Repositories findet man hier.