Grafana im Terminal

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27.06.2022

Nachdem seit einigen Tagen mein Rechner streikt, auf dem Influx lief habe ich auch keinen Zugriff mehr auf die darauf basierenden Auswertungen mit Grafana. Durch bisherige Erfolge mit Gnuplot ermutigt suchte ich nach einer schnell umsetzbaren Alternative...

Die Idee kam auf, als ich in einem neu installierten Raspi dioe Temperatur und die Last überwachen wollte und aus alter Gewohnheit das Webfrontend von Grafana öffnete, mich jedoch ein leerer Tab im Browser anstarrte.

Ich könnte natürlich versuchen, den Wert kontinuierlich per watch anzeigen zu lassen - aber dann müsste ich mir die vergangenen Werte merken und würde von etwaigen zeitweiligen Spitzen nichts mitbekommen, die passieren, wenn ich gerade nicht hinsehe. Ich könnte auch die Daten in einer Datei sammeln und später eine Auswertung davon per - zum Beispiel - Gnuplot anfertigen.

Ich zeige hier gleich mal das Endergebnis:

Schöner - fand ich - wäre es aber, wenn man mit wenig Aufwand eine ständig aktualisierte Sicht auf den Verlauf des Messwertes hätte. Und hier kam Gnuplot ins Spiel: Gnuplot unterstützt die Darstellung im Terminal - das zugehörige Gnuplot-Terminal trägt den Namen dumb. Ich könnte eine Datei erzeugen, die auzs zwei Spakten besteht: Die erste Spalte wäre ein Zeitstempel und die zweite der jeweilige Messwert - ungefähr so:

04/27/22 18:52:47 0.35
04/27/22 18:52:48 0.35
04/27/22 18:52:49 0.35
04/27/22 18:52:50 0.35
04/27/22 18:52:51 0.35
04/27/22 18:52:52 0.40

So eine Datei könnte man - etwa für die Last eines Rechners durch ein Skript wie das Folgende erstellen: JEder Aufruf des Skripts hängt eine weitere Zeile oder Messung an das Ende der Datei an:

#!/bin/bash
load=$(uptime |rev|cut -d ' ' -f 1,2,3|rev)
ts=$(date +"%D %T")
righty=$(echo -n $load|cut -d ',' -f 2)
lefty=$(echo -n $load|cut -d ',' -f 1)
stty=$(stty)
cols=$(echo $stty|cut -d ' ' -f 2)
rows=$(echo $stty|cut -d ' ' -f 1)

echo "$ts ${lefty}.${righty}" >>data.dat

Nun muss man noch ein Skript für Gnuplot erstellen, das diese Datei im Terminal ausgibt - ein solches Skript könnte etwa wie folgt aussehen:

set term dumb size cols,rows
set xdata time
#set timefmt "%m/%d/%y"
#set xrange ["03/21/95":"03/22/95"]
set format x "%H:%M"
set timefmt "%m/%d/%y %H:%M:%S"
plot "< tail -n 60 data.dat" using 1:3 w l notitle

Da Terminals (besonders in X) nicht immer die gleichen Dimensionen haben müssen, erwartet das Skript die Breite und Höhe als Parameter. Startet man beide Skripte zyklisch per watch, erhält man folgende Visualisierung:

watch -n 10 -t 'bash script.sh >>data.dat; gnuplot -e "rows=22;cols=80" gnuplot.gpl'

Screenshot Beispiel für die kontinuierliche Visualisierung des Verlaufs der Last eines Rechners im Terminal

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Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muss damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.

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